Samstag, 3. Oktober 2009

GEISTIGE APHORISMEN

Meine geliebten Brüder und Schwestern, öffnet eure Herzen, damit ihnen der Heilige Geist die Spuren des Abbildes Christi einpräge. Dann werdet ihr nach und nach fähig werden, Freude und Leid, Tod und Aufer- stehung in euch zu leben. Die Welt kennt nichts Größeres als die Berufung zum Christsein.

Doch je höher das Ziel gesteckt ist, desto schwieriger ist seine Verwirklichung. Veranschaulicht euch das großartige Gemälde, das uns Gott in der Schöpfung des Kosmos und in der Schöpfung des Menschen nach Seinem Bilde und Gleichnis enthüllt. Das, wonach wir auf der Suche sind, ist nicht auf unser kleines alltägliches Leben beschränkt. Wir streben nach der Gemeinschaft mit Gott und nach der Erlangung des Lebens in all seiner Fülle, mit seinen kosmischen und göttlichen Dimensionen. In unserer geistigen Vision müssen wir das kosmische und das göttliche Sein – das Geschaffene und das Ungeschaffene – in uns selbst vereinen.

"lm Anfang war das Wort." Ohne das Wort existiert nichts Geschaffenes. Tag für Tag machen wir die schmerzliche Erfahrung eines erbärmlichen Daseins in unserer Leiblichkeit. Und dennoch sind wir nach dem Bilde Christi, des Absoluten, geschaffen. Die Aufgabe unseres Lebens, oder vielmehr das Mysterium, ist der Übergang vom Relativen zum Absoluten. Wenn das Sein von Gott geschaffen ist, dann darf es nicht dem Tode preisgegeben sein. Gott hat das Leben geschaffen; Er hat nicht den Tod erschaffen. Unser Ziel ist das Leben mit Christus, unserem Gott, die Teilhabe an der Unsterblichkeit und am ewigen Leben. Gemäß der Göttlichen Offenbarung kann uns diese Teilhabe an der Ewigkeit Gottes ermöglicht werden. Wir müssen Gott selbst als Person, das heißt das Erhabenste, zum Ziel unserer ganzen Aufmerksamkeit machen, damit wir fähig werden, unserem zur Trägheit neigenden Körper einen stetigen Aufschwung zu verleihen.

Wie können wir unser Heil15erlangen? Wie können wir unseren Körper unbestechlich machen, wie uns befreien aus dem Herrschaftsbereich der Sünde und der Macht des Todes? Diese Sorge um unser Heil muss in jedem Augenblick unsere vordringlichste Aufgabe sein, die immer stärker, immer intensiver Wird. Das Leben ist so kurz, das Ziel so hoch, doch auch so fern. Für die orthodoxe Kirche ist das Heil des Menschen seine Vergöttlichung.

Wir müssen lernen, aus dem Quell ewigen Lebens zu leben - aus Gott Selbst. Was bedeutet die Vergöttli- chung des Menschen? Das bedeutet, so zu leben, wie der Herr Selbst gelebt hat, sich die Gedanken und Gefühle Christi zu eigen zu machen, besonders jene der letzten Stunden Seines irdischen Lebens.16

Nach dem Sündenfall ist der Mensch zum Kampfplatz zwischen Gott und Seinem Widersacher geworden.

Der Same, den Satan in das Herz und in den Intellekt17Adams gestreut hat - die Idee, Gott zu werden ohne Gott - hat unser gesamtes Sein so tief durchdrungen, dass wir ununterbrochen dem Herrschaftsbereich der Sünde ausgesetzt sind.

Mit unserer Geburt werden wir die Erben Adams. Wir können so weit kommen, dass wir den Zustand der Sünde, die eine furchtbare Abkehr von der Liebe des Himmlischen Vaters ist, als einzige Realität unseres menschlichen Daseins leben. Wir leben eingetaucht in der Atmosphäre und in dem Kult der Welt nach dem Fall. Wir leben leicht dahin, und allzu oft schämen wir uns, unseren Glauben zu bekennen, zu sagen, dass wir Christen sind.

Setzt nicht zu viel Vertrauen in die höhere Bildung, die ihr in der Welt erworben habt.

Die Zivilisation, in der wir leben, ist eine Kultur des Falles.

Nach zwei Weltkriegen - und die Kriege sind die Sünde im eigentlichen Sinne - hat die modeme Welt die Gnade des Heiligen Geistes verloren. Doch ohne den Heiligen Geist ist es unmöglich, die Gottheit Christi zu begreifen. Zu glauben, dass dieser Mensch - wahrhaft ein Mensch - der Schöpfer des Weltalls ist, geht über unser Fassungsvermö gen hinaus. Vielen Menschen unserer Zeit, besonders den Wissenschaftlern, . mangelt der Glaube, dass Gott Selbst Fleisch geworden ist, dass Er uns zu einem Leben mit Ihm in Ewigkeit berufen hat.

Was bedeutet das Heil? Ist der leibliche Tod die Vorbedingung für den Übergang in das Reich Christi? Wie können wir unsere Fähigkeit entfalten, gemäß den Geboten Christi, im Sinne des Heiligen Geistes zu leben? Nur eines ist wichtig: Die Spannung des immerwährenden Gebetes und der Reue zu wahren. Dann wird der Tod kein Bruch sein, sondern ein Übergang in das Königreich Gottes, worauf wir uns ständig vorbereiten durch die Teilhabe am Leib und am Blut Christi, durch das Gebet und durch die Anrufung Seines Namens: "Herr, Jesus Christus, unser Gott, habe erbarmen mit uns und mit Deiner ganzen Welt.

"Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der zukünftigen Welt." Was bedeutet dieser letzte Satz des Glaubensbekenntniss es? Den Gedanken an ein ewiges Leben können wir nur ertragen, wenn diese Ewigkeit bereits jetzt in unser Leben hineinwirkt.

Gott hat nicht den Tod erschaffen. Wenn Gott - wie Christus sagt - wirklich der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist, dann sind diese nicht tot. Für Gott sind sie alle lebendig.

Quelle

Keine Kommentare: